Bildungsimmobilien in Deutschland
- Ronny Kazyska

- 15. Aug.
- 1 Min. Lesezeit
Zum Ende der Sommerferien in Hessen hatte ich Gelegenheit, mir einen persönlichen Eindruck von der ISG Süd in Frankfurt zu verschaffen. Die Schule machte kürzlich bundesweit Schlagzeilen. Das Gebäude ist derart stark vernachlässigt, dass Einsturzgefahr besteht. Lehrer und Schüler mussten in den Sommerferien kurzfristig auf andere Schulgebäude in der Stadt ausweichen.
Der Vorfall verdeutlicht den enormen Investitionsbedarf an Schulen. Kommunale Haushalte stoßen seit Jahren an ihre Grenzen. Die ISG Süd steht exemplarisch für den Investitionsrückstand an Schulen in Deutschland. Laut aktuellen Schätzungen beläuft sich dieser mittlerweile auf fast 55 Mrd. €.
Aus meinen Gesprächen mit Investoren weiß ich, dass es Interesse an Bildungsimmobilien gibt. Langfristige Mietverträge mit der öffentlichen Hand sichern stabile Mieterträge. Der Bedarf an Schulplätzen ist hoch. ESG-Kriterien werden erfüllt. Die Assetklasse hat Potential.
Der Zugang zu Bildungsimmobilien ist allerdings für Investoren eingeschränkt. Schulen im Eigentum der Privatwirtschaft gelten als sensibles Thema. Kein Politiker möchte in diesem Bereich einen Fehler machen. Die politische Zurückhaltung verhindert oft Lösungen.
Hier wäre ein Umdenken notwendig. Gute Schulen sind ein wichtiger Standortfaktor. Durch den gezielten Einsatz von Privatkapital ließe sich die staatliche Infrastruktur stärken. Zustände wie an der ISG Süd dürfen in Deutschland nicht zur Regel werden.




