Diese Woche hatte ich bei einer Union Veranstaltung im Frankfurter Nordend Gelegenheit mich mit Frank Junker von dem städtischen Wohnungs- und Immobilienkonzern ABG Frankfurt Holding auszutauschen. Als Vorsitzender der Geschäftsführung lenkt er bereits seit mehr als 30 Jahren die Geschicke des Unternehmens. Während dieser Zeit wurde die ABG mit ca. 55.000 Wohnungen zu einem der größten Wohnungsgesellschaften in Deutschland erfolgreich ausgebaut. Die Gesellschaft arbeitet dabei profitabel. Sie überweist der Stadt Frankfurt Jahr für Jahr einen Millionenbetrag. Weitsichtig wurde der Bestand auch schon frühzeitig saniert.
Neubau
Die ABG hat aus wirtschaftlichen Gründen den Neubau eingestellt. Aufgrund der Kostensteigerungen würde sich der Neubau in Frankfurt aktuell nicht mehr verantworten lassen. Die Kostenmiete für eine Neubauwohnung beliefe sich auf mehr als 20 €/m². Dies wäre für die Mieter der ABG als ein städtisches Unternehmen mit sozialem Auftrag nicht mehr bezahlbar. Die Durchschnittsmiete in den ABG-Wohnungen pendelt sich bei ca. 8,80 €/m² ein.
Positionen
- Senkung der Baukosten beispielsweise durch eine Reduzierung der Mehrwertsteuer von 19 % auf 7 % für Bauleistungen
- Höhere Förderprogramme
- Verlässliche politische Rahmenbedingungen
- Neubau, Modernisierung und Instandhaltung erfordern profitable städtische Wohnungsgesellschaften (ABG-Jahresüberschuss 2023 über 83 Mio. €)
- Wohngemeinnützigkeit falscher Ansatz, wie die Vergangenheit bereits gezeigt hat
Insgesamt ein interessanter Abend, bei dem es um die Frage ging, wie die Neubauaktivitäten für bezahlbaren Wohnraum wieder zunehmen können. In Frankfurt fehlen rechnerisch bereits etwa 8.500 Wohnungen. Der jährliche Bedarf an Neubauwohnungen beträgt in Frankfurt ungefähr 6.500 Wohnungen. Im vergangenen Jahr wurden nur etwas mehr als 2.000 Einheiten dem Markt neu zugeführt.
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